Kindheit unter Obstbäumen
In meiner Kindheit habe ich unter Obstbäumen gespielt, bin in ihnen herumgeklettert und habe gerne Obst vom Baum gegessen. Sicher stammt aus dieser Zeit meine Überzeugung, dass in einen normalen Garten ein Obstbaum gehört. Aber ich kann mich nicht erinnern, jemanden mal beim Schnitt der Obstbäume gesehen zu haben. Obstbaumpflege war kein Thema bei uns zuhause.
Ornithologie und Studium der Landespflege
Zur Leidenschaft wurde in meiner Jugend die Ornithologie, und sie führte mich in den Naturschutz und zum Studium der Landespflege. Ich erinnere mich noch sehr genau daran, wie einer unserer Professoren einmal erwähnte, dass allerorten die Obstwiesen zusammenbrächen, weil keiner sie mehr pflegt. Damals habe ich diese Aussage nicht verstanden. Lasst die Bäume doch einfach wachsen, dachte ich – eine typische Sicht von Naturschützern, denen die praktische Seite der Obstbäume fremd ist. Immerhin, Fächer wie Biologie, Bodenkunde oder Pflanzenverwendung standen im Studium auf dem Programm. Diese Kenntnisse halfen mir später, die Zusammenhänge rund um Obstbäume besser zu verstehen.
Berufliche Stationen
Die Zufälle des Lebens brachten mich beruflich nach Frankreich und in das Feld der erneuerbaren Energien. Über viele Jahre hatte ich in Lothringen mit seinen wunderbaren alten Obstwiesen und Mirabellen-Plantagen zu tun. Im Rückblick erstaunt es mich, dass ich diesen Reichtum an Obstbaumbeständen nur so am Rande wahrgenommen habe: Man sieht nur, was man weiß!
Plötzlich Garten und Obstbaumlehrpfad
Eine entscheidende Wende kam mit dem Kauf eines alten Hauses in dörflicher Umgebung in Wilkenburg, gleich südlich von Hannover. Im Garten standen vier Obstbäume und wollten nun geschnitten werden. Ich begann, mich in die Materie des Obstbaumschnitts einzulesen und besuchte Schnittkurse. In meiner Euphorie begann ich zudem, einen 30 Jahre alten Obstbaumlehrpfad mit mehr als hundert vernachlässigten Bäume in Stand zu setzen.
Oeschberg-System und Schnittkurs bei Michael Grolm
Nun wurde es allerhöchste Zeit, tiefer in die Idee des Obstbaumschnitts einzusteigen. Im Internet las ich von der Oeschberg-Krone als idealer Baumform – dem musste ich auf den Grund gehen! Mit Glück und auch dem richtigen Riecher landete ich bei der Obstbaumschnittschule von Michael Grolm und Hans-Joachim Bannier. Die einjährige Ausbildung zum Baumwart war eine Erleuchtung: Nun fügten sich die Dinge zusammen, die ich gehört, gelesen und selbst beobachtet hatte.
Schnittkurse als Ehrenamtlicher
Auf dieser Grundlage gab ich schnell ehrenamtlich Kurse am Obstbaumlehrpfad und stellte zweierlei fest: Erstens gibt es eine große Nachfrage von Gartenbesitzern, die nicht wissen, wie sie ihre Obstbäumen schneiden sollen. Und zweitens: Es gelingt mir offensichtlich gut, die Idee des Oeschberg-Schnitts auch Laien sehr anschaulich zu vermitteln – das bestätigten viele positive Rückmeldungen.
Sprung in die Selbständigkeit
2017 war die Zeit dann reif für eine große Veränderung: Ich machte mich selbständig, mit zwei Standbeinen. Als Ornithologe bin ich unter der Bezeichnung ‚Fokus Ökologie‘ tätig. Wichtiger aber: unter dem Namen ‚Obstbaum & Co.‘ biete ich Obstbaumschnitt, Schnittkurse, Veredelungen und verwandte Dienstleistungen an. Wann kann ich für Sie tätig werden?